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Wachdienst schützt AMS - Drohungen gegen Mitarbeiter 13.03.2007 | 18:30 | BEATE LAMMER (Die Presse)
Die Übergriffe gegen AMS-Mitarbeiter häufen sich. Der AMS-Verwaltungsrat hat eine Sicherheitsfirma engagiert.
Wien. Elf Sicherheitsleute tun seit einigen Wochen in den Wiener Filialen des Arbeitsmarktservice (AMS) ihren Dienst. Das erklärt Hans Paul Nosko, Sprecher des AMS Wien, der „Presse“. Der Grund: In den vergangenen Monaten hätten sich Morddrohungen à la „I bring di um“, Beschimpfungen und Handgreiflichkeiten in AMS-Filialen gehäuft. Nicht nur Mitarbeiter, auch wartende Kunden seien von aggressiven Personen belästigt oder bedroht worden. Sogar zu Raufereien sei es gekommen.
„Weder Waffen noch Hunde“ Also beschloss der AMS-Verwaltungsrat, die Firma ISS mit der Bereitstellung von Sicherheitspersonal zu beauftragen. Jeden Vormittag versehen nun Wachleute ihren Dienst in den AMS-Filialen.
Selbstverständlich unbewaffnet, sagte Nosko. Gestern, Dienstag, sorgte allerdings ein bewaffneter Wachmann in der AMS-Geschäftsstelle in der Redergasse im fünften Wiener Gemeindebezirk für Aufregung. Nosko bestätigt das. „Das war ein singulärer Irrtum dieses Herrn.“ Der Mann habe seine Waffe bereits deponiert. Vorgesehen sei, dass die Sicherheitsleute weder Schusswaffen noch Knüppel tragen. Auch würden sie keine Hunde führen.
Die Situationen, in denen die Sicherheitsleute bisher eingreifen mussten, waren harmlos: Wenn Jugendliche den Gang blockieren, werden sie jetzt von einem Wachmann ersucht, Platz zu machen. Früher habe ein Berater immer wieder auf den Gang hinausgehen müssen. Beim Wachpersonal handle es sich um erfahrene Leute, betont Nosko. Der Personalbereitsteller ISS beschäftigt österreichweit 200 Sicherheitsleute. Wer Wachmann werden will, braucht keine besondere Berufserfahrung. Manche werden direkt beim AMS rekrutiert. Kriterien bei der Aufnahme seien Verlässlichkeit und „meist ein gewisses Alter“, sagt Michael Maximilian, Chef der ISS Facility Services GmbH. Lebenserfahrung helfe, in kritischen Situationen die Nerven zu behalten. Aufträge, wo die Mitarbeiter Waffen tragen müssten, nehme man nicht an.
„Nur präventive Aufgaben“ „Unsere Mitarbeiter dürfen nur präventive Aufgaben wahrnehmen“, sagt Maximilian. Also auf die Hausordnung hinweisen und Personen auffordern, sich ruhig zu verhalten. Wenn jemand den Anweisungen keine Folge leistet, müssen die Wachleute die Exekutive verständigen. Zu den ISS-Kunden zählen auch Industriebetriebe wie Magna oder VA Tech. Auch die Akademie der Wissenschaften beschäftigt einen Portier von ISS.
Inline Flex[Faktbox] DROHUNGEN ("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.03.2007) Quelle: Mund
Anmerkung: Anstatt das man die Rechtswidrigkeit mit der man Arbeitslose provoziert und die Bezüge sperrt, dadurch natürlich Unmut, Wut, Zorn, Verzweiflung erzeugt, einstellt, wird gegen Arbeitslose ein Wachpersonal eingesetzt!
Jede Verantwortung für Ausschreittungen bei rechtswidriger Behandlung, Demütigung, Erniedrigung liegt beim AMS!
An betroffene Bürger, Es ist richtig - wir dürfen uns dieses Verhalten nicht mehr gefallen lassen und müssen uns wehren! Aber keines Falls mit Gewalt! Das würde dem AMS so passen, das uns unbedingt den schwarzen Peter zuschieben möchte! Der liegt ganz klar beim AMS und dort soll er bis zur Verbesserung auch bleiben.
Mittel des Protest: Berufung, ist kostenfrei, bei jeder Bezugssperre einlegen. In weiterer Folge Beschwerde beim VwGH, dass bei Bezugssperren in sehr vielen Fällen anderer Meinung als das AMS ist. Verfahrenshilfe ist möglich! Auch Anzeige / Klage wegen Amtsmissbrauch und Nötigung ist möglich und sollte vermehrt eingebracht werden! Beschwerdeschreiben an AMS Leitung, Volksanwalt und die zuständigen politischen Stellen (Ministerien). Mündlich beim zuständigen Vorgesetzten ihrer BeraterIn! Engagieren sie sich in Arbeitsloseninitiativen oder gründen selbst eine zur österreichischen Vernetzung und gemeinsamen Aktionen. Ziviler Ungehorsam ist erforderlich! 15.03.2007
Verantwortlich für "Übergriffe" ist das AMS selbst! Anmerkung unterm Profil-Artikel! Die große Job-Lüge! (27.03.2010)
AMS-Mitarbeiter mit dem Umbringen bedroht! (Der RA. des inhaftierten AMS-"Kunden" müsste die SoNed Adresse erhalten! Sollte irgend-jemand Bescheid wissen - bitte weiterleiten! Danke! (17.08.09)
Wie verhalte ich mich im AMS richtig!
Warnung! Vertrauen sie dem AMS nichts an - Es wird gegen sie verwendet!
Nur wer Voll-Fit ist, kann arbeitslos sein!
Begründung: Bei unseren Beratungsterminen müssen wir leider immer wieder feststellen, daß die Arbeitsuchenden das AMS mit einer gütigen caritativen Einrichtung verwechseln! Alle ihre Sorgen, wie mit Verwandten, Bekannten, ihren Kindern (einschließlich allen Betreuungspflichten generell), ihrer eigenen Befindlichkeit (Blähungen und sonstiger Verpflichtungen, wie Vereinsaktivitäten etc., selbst unter Tränen rührseeligst vorgebracht) sollen dem AMS absolut und in keinster Weise zur Kenntnis gebracht werden! Alles und Jedes wird gegen die werte Kundschaft verwendet und kann deshalb zur Ablehnung schon bereits bei Antragstellung des AL/NH Bezuges bzw. zur Einstellung des laufenden Bezuges führen! Wir würden uns 50% der Beratungstätigkeit ersparen, wenn dieses Anliegen konsequent ernst genommen wird!
AMSand - Beratungsgruppe - Peter und Emil 22.02.2007
Vorsicht! Auf Grund dieser u.a. menschenverachtenden Arbeitsmarktpolitik und dessen Vorgaben kommt es auch zur behördlichen Unseriosität! (1.09.10)
Vertraue dem AMS niemals!!! - Alles schriftlich mit dem Amt regeln! Obwohl mit Betreuer telefonisch alles geregelt war wurde mir heute der Leistungsanspruch eingestellt?\" Dazu kann man nur immer wieder sagen: Vertraue dem AMS niemals!!! Alles schriftlich mit dem Amt regeln und zwar via Fax (schauen, dass man von einem Postamt faxt, wo eine Kurzfassung des gesendeten Textes mit der Faxbestätigung kommt - also Texte auf eine Seite schreiben!), oder E-Mail-Schreiben, mit Zeugen in der CC-Zeile oder Einschreiben und vom Einschreiben eine Kopie vorab machen!!! Bzw. des Inhaltes der Beratungsgespräche und Telefonate: an den Betreuer ein Mail mit dem gesamten Inhalt des Gespräches senden und dazuschreiben, dass man den Inhalt der Form halber für beide Seiten festhalten wolle. Man geht davon aus, dass - wenn vom Berater kein gegensätzlicher Input kommt - er/sie die oben dargelegten Fakten ebenso memorieren kann. (wiederrum Zeugen in CC-Zeile) (16.05.2012 von L. H.)
"Richtiger Terror"
ARBEITSMARKT Kurz vor der Nationalratswahl hat das AMS sogar Akademikerinnen dazu verdonnert, auf Staatskosten Regale zu schlichten und Musliminnen gedroht, das Arbeitslosengeld zu streichen, wenn sie ihr Kopftuch nicht abnähmen. NINA HORACZEK
Es war schrecklich", sagt Paula W. Die Mutter zweier Kinder, die aus Angst vor Schwierigkeiten mit dem Arbeitsmarktservice (AMS) anonym bleiben möchte, erinnert sich: "Wir sind zu 200 in der AMS-Stelle im 5. Bezirk zusammengepfercht gestanden, nur Frauen, teilweise hochschwanger, teilweise mit schreienden Kindern, die AMS-Mitarbeiter waren völlig überfordert und brüllten herum." Vor zwei Wochen wurde der arbeitslosen Alleinerzieherin, die die Universität besucht und früher als Journalistin gearbeitet hat, vom AMS mitgeteilt, sie habe sich am 12. September in der AMS-Stelle Redergasse zu melden. Die Supermarktketten Zielpunkt und Plus würden Kassa- und Regalbetreueninnen suchen, Arbeitsbeginn sei der 18. September, gearbeitet werden müsse bis zwei Wochen nach der Nationalratswahl. "Als wir dort warteten, hieß es plötzlich 'Muslime vor!'", erzählt W., "ein Berater sagte den Frauen, wenn sie nicht bereit seien, während der Arbeit ihr Kopftuch abzunehmen, gelte das als Verweigerung des Jobs und alle Bezüge würden gestrichen." Die Frau- en hätten geweint, gebettelt, dass sie arbeiten wollten, aber ihr Kopftuch aus religiösen Gründen nicht abnehmen könnten, aber es half nichts. "Das war richtiger Terror", kritisiert die 34-Jährige.
Seit einigen Monaten versucht das AMS gemeinsam mit den Handelsketten Billa, Merkur. Spar und Zielpunkt, Wiedereinsteigerinnen in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Insgesamt 1700 Frauen wurden bislang alleine in Wien vom AMS zur Supermarktarbeit bestellt. Die Handelsriesen nehmen arbeitslose Frauen einen Monat lang in Teilzeit auf, das, AMS übernimmt im Gegenzug hundert Prozent der Kosten. Bleiben die vom AMS geschickten Mitarbeiter länger beschäftigt, so schießt das AMS 25 Prozent der Lohn- und Lohnnebenkosten zu. Finanziert wird das Ganze aus jenen 280 Millionen Euro, die die Regierung dem AMS im Wahljahr zusätzlich zur Verfügung gestellt hat.
Bislang wurden aber nur 18 Frauen länger als einen Monat angestellt. Dafür wurde laut Arbeiterkammer 154 Personen, die in den Supermärkten arbeiten hätten sollen, das Arbeitslosengeld gesperrt, darunter 35 Frauen, die nicht mindestens 16 Stunden arbeiten können, weil sie niemanden haben, der auf ihre Kinder aufpasst. 136 weitere Sperren des Arbeitslosengeldes werden noch geprüft. "Doch bis dato sind für diese Kooperationen alleine in Wien 90.000 Euro budgetiert", rechnet Gernot Mitter, Arbeitsmarktexperte der Arbeiterkammer Wien, vor.
Paula W. musste wenige Tage nach ihrem AMS-Termin als Regalschlichterm in einer Zielpunkt-Filiale anfangen. "Und als ich an meinem ersten Arbeitstag in der Früh die Zeitung aufschlug, sah ich eine große Jubelmeldung, dass die Arbeitslosigkeit in Osterreich wieder gesunken sei." Obwohl das AMS üblicherweise nur am Ende des Monats Daten veröffentlicht, meldete Der Standard zwei Wochen vor der Wahl, dass die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahr um 9,9 Prozent niedriger sei. "Normalerweise gibt es von uns nur eine Monatsbilanz", sagt die Sprecherin des AMS Osterreich zu dieser ungewöhnlichen Monatsmitte-Statistik kurz vor der Wahl, "ich gehe davon aus, dass es sich dabei um eine direkte Anfrage an das AMS handelt."
In der letzten offiziellen Arbeitslosenstatistik vom August waren 200.802 Personen als arbeitssuchend gemeldet. Dazu kommen jene rund 50.000, die vom AMS in Kurse geschickt wurden und deswegen nicht in der Arbeitslosenstatistik aufscheinen. Den steigenden Druck spüren auch die AMS-Betreuer. "Freilich sind wir angewiesen worden, möglichst viele Leute in Kurse zu stecken, das rennt seit Februar so", sagt Willi Pöll, Betriebsrat im AMS und bei den alternativen und grünen Gewerkschaftern aktiv, "da wird auch ein sehr starker Druck auf die AMS-Kunden ausgeübt, und die Arbeitssuchenden lassen sich einschüchtern."
Auch W. scheint nun in der Statistik nicht mehr auf - obwohl ihr von Ziel- punkt erklärt wurde, dass sie nur einen Monat bleibt, weil sie wegen ihres Kindes keine Frühschichten übernehmen kann. Nun muss sie eben vier Wochen lang in einer Zielpunkt-Filiale auf Staatskosten Regale auswischen, die zuvor schon von einer Reinigungsfirma gesäubert worden sind. "Meine Filialleiterin ist zwar sehr nett, hat mir aber gleich gesagt, dass sie überhaupt nichts für mich zu tun hat. Ich soll halt einfach putzen." Weil so viele Hilfskräfte vom AMS geschickt wurden, seien die Zielpunkt-Angestellten in ihrer Filiale zum Teil in den Urlaub geschickt worden. Die Sperre des Arbeitslosengeldes für muslimische Frauen wurde vom AMS mittlerweile aufgehoben. Für Arbeitsmarktexperte Mitter wurde bei diesem Projekt "trotzdem nur massiv Geld in den Sand gesetzt, weil die Politik schöne Ziffern in der Arbeitslosenstatistik haben wollte".
Das AMS Wien wollte zu den Vorwürfen trotz mehrmaliger Anfragen nicht Stellung beziehen. Auch die Frage, wieso muslimischen' Frauen die Sperre des Arbeitslosengeldes angedroht worden war, wird nicht beantwortet. Die Angelegenheit sei "Chefsache", sagt ein Sprecher des Wiener AMS, Informationen gäbe es erst nach Redaktionsschluss des Falter.
Quelle: Falter 39/06 Artikel http://www.falter.at/
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